Kommissar Ly

                                                                               

Sie lesen gerne Krimis? Sie möchten einmal eintauchen in die "Hanoier Unterwelt“? Dann begeben Sie sich mit uns auf eine Reise in das Hanoi von Kommissar Ly.

Der Ermittler in den Kriminalromanen von Nora Luttmer lebt in einem Haus in der Phu Doan, der Straße der Mechaniker. Dort starten wir. Zu Fuß geht es durch die Altstadt und entlang der Bahngleise, die hier mitten durch die Häuserzeilen führen. Dort, eng an den Schienen, steht auch das Haus, in dem Kommissar Ly einen gefrorenen, illegal gehandelten Tiger entdeckt. Nur wenige Minuten von hier: die Lang Ong, die Apothekerstraße, in der Ly sich bei einem Heilpraktiker immer wieder Rat holt. Und seine Kaffeestube, in der auch wir einen Kaffee trinken. "... einen Buon-Me-Thuot-Kaffee, einen hauseigenen Kaffee aus dem mittelvietnamesischen Hochland."

Mit dem Taxi geht es hinunter zum Fluss. „Obwohl dieser Bezirk nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt war, schien er doch seltsam isoliert. Der Stadtteil war kaum mehr als eine angeschwemmte Sandbank. Er lag außerhalb der Deichmauer am Ufer des Roten Flusses." Unter der Chuong Duong Brücke dann die schummrige Billiard-Halle: „Es kam kaum Tageslicht unter der Trasse an, nur einige flackernde Neonröhren spendeten Licht. In einer Ecke saßen mehrere alte Männer und sahen aus, als würden sie dort von früh bis spät Bier trinken...“

Von dort aus geht es vorbei an fliegenden Händlern, Straßenmärkten und tätowierten Typen, die mit Wasser gefüllte Gläser in ihren Händen drehen, bis es den kleinen Kampffischen darin ganz schwindelig wird. Wetten werden abgeschlossen, Geldscheine wechseln die Besitzer. Es wird geschrien, gelacht und gestritten. Vor dem "Sailor-Club" parken die Limousinen, Musik wummert. Wir laufen bis zur „Phuc Tan Bar“, die einmal „Barakuda“ hieß. „Ly musste eine Weile suchen, bis er die Barakudabar fand. Er war lange nicht dort gewesen. Sie lag versteckt in einer Seitengasse in Phuc Tan.“

Dann geht es weiter bis hinunter zum Fluss mit Blick auf die Long Bien Brücke, den "umgekippten Eiffelturm". „Ly folgte einem Trampelpfad durch hohes Ufergras bis zum Fluss. (...). Hühner staksten auf der Suche nach Futter durch den Schlick. (...) Ein Schubfrachter dröhnte. Vor der großen Sandbank in der Flussmitte schwankte ein Ruderboot auf den Wellen.“

Entlang der Brücke, neben dem Großmarkt, geht es wieder hinaus aus dieser ganz eigenen Welt, auf die andere Straßenseite, jenseits der Deichstraße zum Dong Xuan Markt, durch die kleine Fressgasse bis zur Ecke Lang Ong/Cha Ca, wo wir zum Abschluss der Tour wahlweise eine Pho Ga oder eine Bun Moc zu uns nehmen. Dort würde es auch Kommissar Ly schmecken